Donnerstag, Januar 30, 2020

Bern: Kritik an Messe "Fischen Jagen Schiessen" » WILD BEIM WILD

Bern: Kritik an Messe "Fischen Jagen Schiessen" » WILD BEIM WILD



Ab Donnerstag den 13. – 16. Februar 2020
findet die Messe „Fischen Jagen Schiessen“ auf dem Expo-Gelände in Bern
statt. Die IG Wild beim Wild kritisiert die Veranstaltung und ruft dazu
auf, die Messe zu meiden. Töten als „Zeitvertreib“ ist eine Unkultur.




Obwohl es keinen nachvollziehbaren Grund für die Jagd auf Tierarten wie zum Beispiel Rabenkrähen, Saatkrähen, Eichelhäher, Elster, verwilderte Hauskatze, Waschbär, Marderhund, Fuchs und Dachs auf
der Niederjagd gibt, werden die Wildtiere und auch Haustiere jährlich
vornehmlich als „Freizeitbeschäftigung“ von Hobby-Jägern getötet.





Wer sinnlos tötet, schützt nicht und der zivilisierten Gesellschaft nützt es nichts. Hobby-Jäger sorgen somit auch nicht für gesunde oder natürliche Wildbestände, insbesondere nicht mit ihrer abscheulichen Fuchsjagd.





Die IG Wild beim Wild kritisiert, dass der Veranstalter Bernexpo AG
Leuten eine Plattform bietet, die einer Gewaltkultur, im Rahmen eine
falsch verstandenen Naturerfahrung, frönen. Trophäen-Jäger können zum
Beispiel auf solchen Messen auch den Abschuss auf Wildtiere in Namibia
buchen. Kambaku GmbH & Co. ist so ein Reiseveranstalter, der behauptet, europäische Hobby-Jäger müsse dort die Wildbestände regulieren, weil die lokalen Prädatoren versagen.





Namibia ist im deutschsprachigen Raum bei Jagdtouristen sehr beliebt.
In der ehemaligen deutschen Kolonie leben rund 20.000 Deutsch-Namibier,
deren Muttersprache Deutsch ist. Einige von ihnen locken zum
deutschsprachigen All-Inclusive-Jagdurlaub auf ihre Farmen. Rund 200
Euro am Tag kostet die betreute Jagd, Unterkunft und Vollpension
inklusive. Hinzu kommen Kosten für Leihgewehre und Trophäengebühren für
abgeschossene Tiere.





Hobby-Jäger sind laut Medienberichten in der Schweiz nachweislich
Jahr um Jahr im vierstelligen Bereich in Gesetzesübertretungen, wie
Verstösse gegen das Jagdrecht, Wilderei, Waffenschmuggel, Umwelt – und
Verkehrsdelikte, Tierschutzverstösse und weitere Straftaten involviert
(1).





Im Rahmen der Jagd kommen Praktiken zum Einsatz, die das
Tierschutzgesetz eigentlich verbietet. Dabei fügen Hobby-Jäger den
empfindsamen Lebewesen häufig erhebliche Schmerzen zu. Zudem ereignen
sich jährlich Vorfälle, bei denen Fehlschüsse oder Querschläger Menschen
verletzen oder gar töten, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder
Spaziergänger plötzlich unter Beschuss geraten.





Angler locken jedes Jahr Millionen Fische in eine Falle, bohren ihnen
einen Haken durch den Mund, lassen sie ersticken oder nehmen sie teils
noch lebend aus. Die IG Wild beim Wild fordert ein Verbot der Hobby-Jagd und des Angelsports.





„Es ist
geschmacklos, das Töten von Tieren als eine Art unterhaltsamen
‚Freizeitsport‘ auf der Messe Fischen Jagen Schiessen in Bern
anzupreisen. Unter dem Deckmantel der Naturverbundenheit verursacht die
Jagd unermessliches Leid – jedes Jahr werden viele Tiere durch
Fehlschüsse verwundet oder sinnfrei terrorisiert. Viele von ihnen
sterben langsam und qualvoll. Sensible Fische werden als Spielzeug oder
Sportgeräte betrachtet und aufgespiesst und erschlagen.“


Carl Sonnthal, IG Wild beim Wild.

Naturkatastrophe Hobby-Jäger

Nach dem schockierenden UNO-Bericht zum Artensterben im Frühling 2019
fällt der Blick auf die Schweiz. Der Anteil der bedrohten Arten ist in
keinem Land der Welt so gross wie in der Schweiz. Über ein Drittel der
Pflanzen, Tiere und Pilzarten gilt als bedroht. Es sind immer auch diese
Kreise aus Hobby-Jägern und Vieh-Bauernvertretern mit ihrer
Lobbyarbeit, die über die Politik, Medien und Gesetze seit Jahrzehnten
dafür verantwortlich zu machen sind. Sie sind es, die zeitgemässe,
ethische Tierschutz-Verbesserungen notorisch blockieren und den seriösen
Tier- und Artenschutz sabotieren.





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